Wien Holding: Starkes Jahr 2019 für die Hafen Wien-Gruppe

Der Wiener Hafen ist eine beutende Logistikdrehscheibe in Ostösterreich. Die Transportalternative Donau und die umfassenden Serviceangebote schaffen ein Angebot, dass Jahr für Jahr mehr Zuspruch erfährt.

Die Hafen Wien-Gruppe segelte im Jahr 2019 wirtschaftlich weiterhin auf hohem Niveau. Betriebsergebnis von 3,6 Mio. Euro (+12 %), Umsatz von 36,5 Mio. Euro (+7 %)

Der Hafen Wien hat seine Position als nationale und internationale Warendrehscheibe an der Donau auch im Jahr 2019 weiter gestärkt und ausgebaut. Zuletzt  präsentierte Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke gemeinsam mit Wien Holding-Geschäftsführer Kurt Gollowitzer sowie den beiden Hafen-GeschäftsführerInnen Doris Pulker-Rohrhofer und Fritz Lehr die Bilanz des Hafen Wien für das Jahr 2019.

Der Hafen Wien ist nicht nur eines der wichtigsten und größten Logistikzentren an der Donau, sondern auch ein starker Partner und eine erstklassige Wirtschaftsdrehscheibe für die Unternehmen in Wien und Österreich. In den letzten zehn Jahren haben wir konsequent in den Hafenausbau, die Digitalisierung und Modernisierung der Umschlagseinrichtungen aber auch in die Optimierung der Unternehmensstrukturen investiert. Der Einsatz hat sich gelohnt, wie auch die Bilanz für das Jahr 2019 zeigt. Der Hafen Wien ist ein starkes Unternehmen und das ist gerade vor dem Hintergrund der Corona-Krise ganz besonders wichtig“, so Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

Wir rüsten den Hafen Wien konsequent und nachhaltig für die Zukunft. So investieren wir weiter in die Infrastruktur vor Ort – zum Beispiel in ein neues Hochwasserschutztor für den Hafen Albern. Wir optimieren konsequent unsere Abläufe im operativen Geschäft, auch mit digitalen Systemen und durch Automatisierung. Wir setzen neue Akzente im Umwelt- und Klimaschutz. Und wir haben durch entsprechende Maßnahmen, wie die Fusionierung von Teilgesellschaften, die Strukturen des Hafen Wien verschlankt und effizienter gestaltet. Heute konzentriert sich der Hafen Wien auf das logistische Kerngeschäft, um auch in Zukunft mit seiner trimodalen Anbindung an die Verkehrsträger Wasser, Schiene und Straße zu punkten“, so Wien Holding-Chef Kurt Gollowitzer.

Neben den Unternehmen der Hafen Wien-Gruppe sind auf dem Hafenareal zahlreiche Unternehmen aus der Logistikbranche angesiedelt. Mit einer Fläche von drei Millionen Quadratmetern und mit rund 100 Unternehmen und bis zu 5.000 Arbeitsplätzen am Standort ist der Hafen Wien ein wichtiger Arbeitgeber in der Region.

Bilanz 2019: Mehr Umsatz und mehr Gewinn – positive Entwicklung setzt sich fort 

„Fit für die Zukunft“ ist das Motto der neuen Wiener Hafen GmbH, die auf Fusionierung setzt, um die Kräfte der Güterlogistik zu bündeln und historisch gewachsene Strukturen aufzubrechen. Deshalb wurden die Wiener Hafen und Lager Ausbau- und Vermögensverwaltung, GmbH & Co KG (WHV) und die Wiener Hafen, GmbH & Co KG (WHG) in die Wiener Hafen Management GmbH (WHM) verschmolzen und diese in Hafen Wien GmbH umfirmiert. Die neue Hafen Wien GmbH führt, managt und betreibt nun als schlanke, mittelgroße Kapitalgesellschaft den Hafen Wien und konzentriert sich mit ganzer Kraft und ohne Doppelgleisigkeiten auf das logistische Kerngeschäft. Es wurden ebenfalls Beteiligungen von Gesellschaften im Personenschifffahrtsbereich wie der DDSG Blue Danube Schiffahrt GmbH direkt in die Wien Holding GmbH eingegliedert, da diese unter anderem eine große touristische Bedeutung hat.

Vor dem Hintergrund der Umstrukturierung und um einen Vergleich mit dem Jahr 2018 in finanzwirtschaftlicher Hinsicht zu ermöglichen, wird die Hafen Wien-Gruppe im Folgenden so dargestellt, als hätte die aktuelle gesellschaftsrechtliche Struktur bereits im Jahr 2018 existiert. Dieser Vergleich zeigt, dass sich die Hafen Wien-Gruppe auch im Jahr 2019 wirtschaftlich sehr erfolgreich entwickelt hat.
In allen Geschäftsbereichen konnte das hohe Niveau des Vorjahres überschritten werden. Die Hafen Wien-Gruppe konnte im Berichtsjahr 2019 einen Umsatz in Höhe von 36,5 Mio. Euro (+7 %) und ein Betriebsergebnis in Höhe von 3,6 Mio. Euro (+12 %) erwirtschaften. Zu diesem ausgezeichneten Ergebnis haben nahezu alle Geschäftsbereiche durch entsprechende Steigerungen beigetragen.

„In den vergangenen zehn Jahren wurde der Ausbau des Hafen Wien stark vorangetrieben und gemeinsam mit Wien Holding, Stadt Wien und externen PartnerInnen über 200 Mio. Euro investiert. Alleine für das Projekt Hafentor Albern, welches gemeinsam vom Land Wien, Bund und Hafen finanziert wird, wurden insgesamt rund 22 Mio. Euro veranschlagt. Investiert wurde unter anderem in neue Umschlagseinrichtungen, in eine neue Straßen- und Schieneninfrastruktur, in den Containerterminal, in die Landgewinnung, in hafenspezifische Ausrüstungen und in Sanierungsmaßnahmen insbesondere für Gebäude und neue Immobilienprojekte, wie zum Beispiel auf dem Areal HQ7. Für das Jahr 2020 sind Investitionen von über sieben Mio. Euro vorgesehen. Bei diesen kommenden Investitionen steht vor allem der Bau des Hafentors Albern im Fokus“, so Fritz Lehr, kaufmännischer Geschäftsführer des Hafen Wien.

Zuwächse im Geschäftsfeld Immobilien

Dass der Hafen Wien immer mehr als attraktiver Betriebsstandort punktet, zeigen die Erlöse aus Vermietung und Verpachtung, welche im Jahr 2019 bei rund 13 Mio. Euro (+4 % zum Vorjahr) lagen. Auch in den kommenden Jahren liegt ein starker Fokus auf dem Immobiliensektor. Das in den vergangenen zwei Jahren entwickelte Areal HQ7 hat gezeigt, dass Logistik keine Einbahnstraße ist und Logistikflächen auch in atypischen Branchen heiß begehrt sind. Die Auslastung im HQ7 beträgt für das Jahr 2019 rund 82,5 % (2018: 80 %).

Der Hafen Wien ist nicht nur Dienstleister im Bereich der klassischen Logistik, sondern hat sich inzwischen feste Standbeine in anderen Wirtschaftszweigen – wie der Filmwirtschaft – geschaffen. Das unterstreicht nochmals die logistische Vielfalt und die zunehmende Bedeutung der Logistikdrehscheibe Hafen Wien. So erreichten den Hafen Wien im Jahr 2019 über 50 Anfragen für Fotoshootings sowie Anmietungen von Immobilien für Filmdreharbeiten. Auf dem Industriegelände HQ7 wurden 16 Filmprojekte, darunter viele Studioprojekte, verwirklicht. Szenen von Serien, wie die Vorstadtweiber oder Tatort, wurden im Jahr 2019 im Hafen Wien gedreht. Ebenfalls wurden hier Sequenzen für die Filme „Das schaurige Haus“, „Südpol“ oder „Schachnovelle“ gedreht. Auch die Dokumentation „LiteraTOUR“ ist im Hafen Wien entstanden.

Ausblick 2020

Im ersten Quartal des Jahres konnte der Hafen Wien in vielen Bereichen an die Erfolge des Jahres 2019 anschließen. Der mit Mitte März 2020 erfolgte Corona-Shutdown ist aber auch am Hafen Wien nicht spurlos vorübergegangen, jedoch sind die Corona bedingten Auswirkungen im Hafen Wien geringer als zum Beispiel im Kultur- und Freizeitbereich der Wien Holding. Denn der Hafen Wien war während der gesamten Corona-Krise durchgehend in Betrieb und hat Wien und Österreich als starke Drehscheibe zum Beispiel für Güter des täglichen Bedarfs aber auch mit besonders gefragten Medizinprodukten weiterhin versorgt.

Wie stark die Corona-Krise im Endeffekt das Ergebnis des Hafen Wien im Jahr 2020 letztendlich beeinträchtigen wird, kann seriöserweise derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Abzuwarten ist, wie schnell sich Wirtschaft, Kaufkraft und Konjunktur wieder in Richtung eines normalen Niveaus entwickeln – auch in europa- bzw. weltweiter Hinsicht. Dank der ausgezeichneten Ergebnisse der letzten Jahre ist der Hafen Wien jedoch gut gerüstet, die Auswirkungen der Corona-Krise gut zu meistern.