Vorsicht, Betrug: Zunahme von Cyberkriminalität während der COVID-19-Krise
In Zeiten von Ausgangsbeschränkungen und Homeoffice während der Corona-Krise, gab es auch Veränderung in der Art und Weise wie Straftaten verübt werden. Deutlich zurückgegangen ist seit Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkungen die klassische Straßenkriminalität, aber auch Hauseinbrüche fanden während der Krise deutlich reduzierter statt. Jedoch haben mit dem Wechsel des alltäglichen Lebens in die eigenen vier Wände andere Formen der Kriminalität deutlich zugenommen. So berichtete Innenminister Nehammer, dass beispielsweise Betretungs- und Annäherungsverbote seit März leicht gestiegen sind, während im Februar 879 solche ausgesprochen wurden, waren es im März 696 und im April dann 1065. Noch drastischer hat die Cyberkriminalität zugenommen. Die Polizei verzeichnet eine Zunahme von 27,5 % an Cyberkriminalität. Die Schwerpunkte lagen im Verkauf von Mund-Nasen-Masken, Medikamenten, Fake News und Suchtgifthandel.
Cyberkriminalität im kontinuierlichen Anstieg
Die japanische Sicherheitsfirma Trend Micro erfasste im Februar 2020 1.793 Spam-Mails mit direktem Bezug zum Corona-Virus sowie im März 2020 über 435.000 Spam-Mails, welche schädliche Inhalte mitführten. Das Spiel mit der Angst in Zeiten einer Pandemie ist derzeit eine beliebte Taktik bei Cyberkriminellen, denn der Trend der Internetkriminalität liegt immer vorwiegender darauf, dass man personalisierte Daten verwendet um die Angst und Unsicherheit der Opfer zu schüren und sie emotionell zu beeinflussen. Wegen geschlossener Unternehmen und ausbleibender Aufträge brauchen viele Menschen auch finanzielle Hilfe. Dies machen sich Cyberkriminelle zu Nutzen und versenden Nachrichten mit Hyperlinks, die zu einer sofortigen Hilfeleistung führen sollen. Die Verlinkung führt allerdings zu einer illegalen Trading-Plattform, die zum Investieren in Bitcoins verleitet. Besonders irritierend ist, dass die E-Mails unter dem Absender „Sebastian Kurz“ verschickt werden. Allgemein verzeichnet das BKA seit 10 Jahren einen kontinuierlichen Anstieg der Cyberkriminalität, wobei es 2010 noch 4223 dokumentierte Fälle gab, hat sich diese Zahl 2019 fast 7-facht auf 28.439 Fälle. Die Zahl der Aufklärungsquote bleibt konstant bei 52,5 Prozent. Eine konkrete Zahl der Cyberkriminalität für 2020 wird noch erwartet.
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Quellen: Die Presse, onlinesicherheit.gv.at