Greener Linien: Der Wasserstoffbus als neuer Zukunftsweg der Wiener Linien

Im Jahr 2021 ist es wieder soweit: Die Nutzungsperiode der derzeitigen Busse der Wiener Linien kommt zu einem Ende. Die Devise ist, die Busflotte im acht-jahres Rhythmus zu modernisieren. Neben hohen Investitionen in 62 Elektrobusse, deren Inbetriebnahme zwischen 2022 und 2027 geplant ist und in sieben Linien abfahren soll, wird seit Mai ein wasserstoffbetriebener Bus der Marke Solaris getestet. Seine ersten Testfahrten bestritt das neue Modell „Solaris Urbino 12 hydrogen“ erfolgreich auf der Linie 57A und ist nun seit dem 4. Juni zwischen den Haltestellen „Heiligenstadt-Sievering“ der Linie 39A unterwegs. Die Wiener Linien planen bis 2023 insgesamt zehn Wasserstoffbusse auf der 39A-Linie pendeln zu lassen. Bei den Testfahrten wird die Leistung des Wasserstoffbus gefordert, denn die Anforderungen an das Fahrzeug sind vor allem in Wien enorm: Hohe Intervalldichte, geringe Haltestellenabstände und die städtische Topografie verlangen ein perfekt abgestimmtes Antriebssystem bei den Bussen. Die aktuelle Testfahrt auf der Linie 39A sollen noch bis zum 12. Juni erfolgen.

Zu dem ambitionierten Plan zehn Wasserstoffbusse bis 2023 auf der Straße fahren zu lassen, gehört auch eine entsprechende Infrastruktur. Tankstellen für die Wasserstoffbusse wurden in der Busgarage Leopoldau errichtet und sollen gewährleisten, dass die Fahrzeuge innerhalb von zwölf Minuten voll befüllt sind. Bei einem vollen Tank schafft der Bus eine stattliche Strecke von 400 km.

Die Fahrzeuge sind mit der neuartigen Brennstoffzelle (70 kW) und Solaris High-Power-Batterien ausgestattet. Die Batterie wird mit Wasserstoffenergie und der beim Bremsen zurückgewonnenen Energie versorgt. Das Antriebssystem vervollständigt eine Achse mit integrierten E-Motoren (2 x 125 kW). Die elektrische Energie in der Wasserstoff-Brennstoffzelle treibt den Bus abgasfrei und damit umweltfreundlich an. Um den Energieverbrauch möglichst gering zu halten, nutzt eine umweltfreundliche CO2-Wärmepumpe die Abwärme aus der Brennstoffzelle zum Heizen und Kühlen des Busses.

Seit Solaris den wasserstoffbetriebenen Bus vorgestellt haben, treffen Bestellaufträge aus ganz Europa beim polnischen Busunternehmen ein. Die ersten Fahrzeuge sollen bis Ende dieses Jahres nach Köln, Bozen und Wuppertal ausgeliefert werden. Jedoch, so Petros Spinaris, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Solaris Bus & Coach S.A, ist „Wien Vorreiter im Thema Elektromobilität und eine der ersten Hauptstädte Europas die in Elektrobusse investiert hat. Die Wiener Linien setzen auf innovative emissionsfreie Lösungen im öffentlichen Verkehr und ich freue mich sehr, dass wir heute unseren Wasserstoffbus Solaris Urbino 12 hydrogen in Wien vorstellen können“.

Fotocredit © Christian Fürthner