Wiener Ferry-Dusika-Stadion soll weichen: Eröffnung des Neubaus 2023
Der Baustart für die „Sportarena Wien“ soll noch in diesem Jahr sein. Radsport soll dort aber keinen Platz mehr haben. Kritik daran kommt von der ÖVP.
Das Ferry-Dusika-Stadion in der Engerthstraße im 2. Bezirk soll nun doch abgerissen werden. Das geht aus dem entsprechenden Akt hervor, der dem KURIER vorliegt.
Demnach soll das Dusika-Stadion nicht, wie bisher angestrebt, erhalten bleiben (bislang hatte man den Abriss mit dem Wiener Sportstättenschutzgesetz argumentiert), sondern einem Neubau weichen.
Die neue „Sportarena Wien“ ist als „Ballspiel- und Veranstaltungshalle“ konzipiert, vor allem für Trainingszwecke, und zwar für Vereins-, Hobby- und Spitzensportler gleichermaßen. Es soll mehrere, abtrennbare Trainingshallen geben, konkret eine Geräteturnhalle, eine Leichtathletikhalle (mit 200-Meter-Laufbahn, Bahnen für Sprintdistanzen, Wurf- und Sprungdisziplinen), ein sogenanntes Bewegungslabor und ein Gym für Ausdauertraining. Der Fokus wird aber auf Ballsportarten liegen. Außerdem soll Platz für 3.000 Zuschauer geschaffen werden (inklusive ausfahrbaren Tribünen).
Der Neubau verfügt über ein Unter-, ein Erd-, ein Ober- sowie ein Dachgeschoss.
Sanierung rentiert sich nicht
Erstaunlich ist dieser Neubau deshalb, weil ursprünglich geplant war, das Dusika-Stadion zu erhalten. Allerdings wurde laut dem Akt nun im Rahmen einer Zustandsanalyse der Sportanlagen der MA 51 auch eine sogenannte Ist-Zustandsanalyse und eine „qualitative Objektbewertung“ des Ferry-Dusika-Stadions erstellt. Diese hat laut dem Akt ergeben, dass „im Hinblick auf eine Sanierung (…) Investitionen erforderlich wären, die angesichts ihres Umfangs und der dann unverändert geringen flexiblen Nutzbarkeit dieser Infrastruktur als nicht wirtschaftlich sinnvoll und nachhaltig zu beurteilen sind“.
Aus „sportfachlicher und auch aus rein wirtschaftlicher Sicht““ sei ein Neubau am Standort des Ferry-Dusika-Stadions „die optimale Variante“, heißt es in dem Akt.
Allein schon wegen seines Alters sei das Dusika-Stadion nicht mehr zeitgemäß ausgestattet und nutzbar. Vor allem durch die Radbahn werde so viel Platz gebunden, dass dort kaum Veranstaltungen möglich seien.
Wiener ÖVP kritisiert Vorgehen
Dass die neue Halle nun ohne Radbahn auskommen soll, missfällt der Wiener ÖVP, die sich nun fragt, wie es mit dem Wiener Radsport weitergehen soll. „Das neue Sportzentrum ist für Wien dringend notwendig, aber offenbar wurden die Radsportler vergessen“, sagt der neue türkise Sportsprecher Peter L. Eppinger.
Klubobmann Markus Wölbitsch fordert „die Einbindung der Dach- und Fachverbände bei Errichtung und Betrieb“ der neuen Sporthalle. Es seien noch viele Fragen zu klären. „Zeitplan, Konzept der Halle im Sinne einer sinnvollen Mehrfachnutzung, und wo sind die Ersatzräume in der Zwischenzeit für Leichtathleten und Turner?“
Neue Infrastrukturlösungen
Der Neubau wird künftig etwas von der Grundgrenze und zum neu geplanten Busterminal abgerückt, damit soll eine Durchwegung von der Engerthstraße zum Handelskai möglich sein. Die Park-Infrastruktur will man vom angrenzenden Stadion-Center nutzen.
Der Baubeginn ist noch für dieses Jahr geplant. Eröffnet werden soll die neue Sportarena Wien im Jahr 2023.
Quelle: Kurier vom 09. Jänner 2o21, Beitrag von Julia Schrenk
Fotocredit: © FREMD/Diener Georg