Wie in einem Familienverband

Interview mit Hubert Wetschnig, CEO HABAU

Wie agiert HABAU GROUP als eines der größten Bauunternehmen Österreichs?

Hubert Wetschnig: Als Familienunternehmen agieren wir wie in einem Familienverband wertschätzend und begleiten unsere Mitarbeiter entsprechend. Die Mitarbeiter sind unser wertvollstes Gut – das bemerken wir einmal mehr jetzt in der Pandemiezeit, wo es viele zusätzliche Herausforderungen zu matchen gilt, von den vielen Covid-Testungen der letzten zwei Jahre über Materialengpässe und das damit verbundene Spannungsfeld mit unseren Kunden, in der vereinbarten Zeit unsere Projekte fertigzustellen, bis zu den Mitarbeitern selbst, die das alles managen müssen. Auch das ist im Sinne der Work-Life-Balance immer schwerer, zukünftig werden die Arbeiten immer öfter digitaler und mit weniger Arbeitskräften auskommen müssen.
Es wird immer komplexer in den unterschiedlichen Bereichen des Hoch- und Tiefbaus. Die Profis sind in den einzelnen Trupps zusammengeschweißt, und das macht dann im Teamwork die Leistung aus. Die Führungskräfte haben hier mit Vorbildwirkung alle Hände voll zu tun, das alles auf den Boden zu bringen.

HABAU GROUP baut in den Heimmärkten Österreich und Deutschland, aber auch in Europa und bis nach Sri Lanka. Was sind die aktuellen Projekte?

Wetschnig: Zwei herausragende Projekte sind das höchste Gebäude in Oberösterreich, der Bruckner Tower, und die neue Donaubrücke Linz, die im Landbereich gefertigt und dann eingeschwommen wurde. Das zeigt hohe Ingenieurskunst, auf die wir auch stolz sind. Unsere Hauptmärkte sind Österreich und Deutschland, in Rumänien sind wir ebenso präsent, wir haben Werke in Tschechien und Ungarn, Exportprojekte in Schweden, Norwegen oder Serbien, aber auch weltweit sind wir aktiv, wie in Sri Lanka oder Chile. Der Hoch- und Tiefbau hält sich bei uns die Waage, somit sind wir breit und gut aufgestellt. Ein weiteres Megaprojekt ist die Brücke in Neuenkamp bei Duisburg – eine Stahlbrücke in einer Arbeitsgemeinschaft – oder ein PPP-Projekt in Berlin.

Inwieweit ist nachhaltiges Bauen in der HABAU GROUP ein Thema?

Wetschnig: Unsere Nachhaltigkeit heißt, CO2-Themen im Auge zu haben, zum Beispiel im Erdbau, wo wir alles im eigenen Haus mit unseren Geräten bauen. Hier wird es entscheidend werden, die E-Mobilität verstärkt in den Mittelpunkt zu rücken. Darüber hinaus soll in Zukunft – wo möglich – Photovoltaik eingesetzt werden, Logistikthemen noch nachhaltiger betrachtet werden. Generell erarbeiten wir gerade neue Konzepte für ein zukünftig nachhaltiges Wirtschaften und Bauen.

Hubert Wetschnig © Joel Kernasenko HABAU GROUP