CC-Women Kick-off

Sprechen wir über Frauen. Und: zwangsläufig über Männer.

Inhaltlich bewegte sich die erste CC-Women-Veranstaltung um die Themenbereiche Macht, Gewalt, Emotionen, Karriere, Mehrfachbelastung oder Leistung und Entlohnung. Auf der Summerstage diskutierte Ralph Vallon mit der früheren Frauenministerin Maria Rauch-Kallat, Volkshilfe Wien-GF Tanja Wehsely und Raphaela Vallon-Sattler, der Initiatorin des neuen Frauen-Clubs. In ihrer Einleitung sah Vallon-Sattler es als ihr Herzensanliegen an, die Position der Frauen weiter zu stärken und darauf hinzuweisen, wo noch Bedarf für Unterstützung ist. U.a. wurde über die Gleichstellung von Frau und Mann in Beruf und im privaten Umfeld gesprochen. Maria Rauch-Kallat sah in der Sprache ein wesentliches Zeichen, wie man miteinander umgeht und „ja, wenn es notwendig ist, gilt es auch diese Zeichen zu formulieren und zu gendern, ohne dabei zu übertreiben“. Mit der Bundeshymne und der Aufnahme der Töchter in den Text hatte die frühere Ministerin, wie sie selbst sagte, die eine oder andere Konfrontation in der eigenen Fraktion: „Leider verstehen mich manche nicht oder wollen das halt auch nicht.“ Dass es wichtig ist, verstärkt Frauen in den Mittelpunkt zu rücken, war der allgemeine Tenor des Abends, und das geht bis zur Karriere, wo nach Rauch-Kallat „die Einführung von Quoten für Frauen in Führungspositionen offenbar notwendig ist, weil sich sonst nichts bewegt“.

Tanja Wessely von der Volkshilfe Wien sah insbesondere die Notwendigkeit, Partnerschaft gleichermaßen zu leben, ob privat oder beruflich. Zu teilen heißt eben auch, im Haushalt gemeinsame Sache zu machen, „eine Frau ist nicht nur ein Schmuckstück, dass man sich nimmt, sondern es geht auch um Anerkennung in der tagtäglichen Zusammenarbeit, um Respekt. Und das heißt, gemeinsam die Aufgaben anzugehen“. Fifty-fifty soll kein Schlagwort bleiben.
Thema war darüber hinaus die Frauenarmut, die verstärkt dann eintritt, wenn die Unterhaltszahlungen des früheren Ehemannes ausbleiben und Wohnung, Kinder, Energie, ev. Kredite weiter zu finanzieren sind. Tanja Wehsely kritisierte dabei, dass eine Bevorschussung für geschiedene Frauen beim Ausbleiben von Alimenten immer noch nicht sichergestellt ist.
Für Raphaela Vallon-Sattler ist die Selbständigkeit einer Frau besonders entscheidend, um im Fall des Falles keine Abhängigkeit zu haben: „Ich habe immer dafür gesorgt, alleine meinen Weg gehen zu können und für meine beiden Kinder zu sorgen, d.h. allerdings viel Einsatz, zum Beispiel bald nach der Schwangerschaft wieder in das Arbeitsleben einzutreten, um die eigene Karriere fortzusetzen. Das garantiert uns Frauen ein Stück Freiheit, allerdings managen wir auch sehr viel gleichzeitig, das wird mitunter übersehen.“ Die CC-Women-Initiatorin sah an diesem ersten Abend in erster Linie ein Anreißen der vielen Themen. „In Zukunft wollen wir eine Reihe von Themen im Detail ansprechen, wie zum Beispiel Frauennetzwerke, die Frauenwerte in der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik oder Karriere-Tipps für Frauen. Die Themen werden uns nicht ausgehen, und es ist das Ziel, Frauenpersönlichkeiten einzuladen, unabhängig von ihrer Position.“

Bei dieser ersten Veranstaltung nach sechseinhalb Monaten Lockdown war viel Interesse spürbar, u.a. mit dabei die Personalberaterin Manuela Lindlbauer, Susanne Schicker, Leiterin des Beethovenfestivals, die Rechtsanwältin Mirjam Sorgo, Martina Steinberger-Voracek, GF Petbowl, die Journalistin Gabriela Gödel, die Ärztinnen Anna Convalexius und Waltraud Frotz, die Ernährungsberaterin Gabriele Scheucher, Margit Stolzlechner, die Hollerei, PR-Beraterin Silvia Kelemen-Weihs, Großbäcker Kurt Mann und Summerstage-Patron Ossi Schellmann. Mehr darüber im CC-Women-Podcast auf www.vie-nna-eco.at bzw. www.vie-club-cuvee.at

Fotorechte: Vallon Relations – Fotos: Christian Mikes

 

Podcast – CC-Women