ÖBB setzt mit „Coradia iLint“ auf Wasserstofftechnologie

ÖBB als Vorreiter beim Einsatz von Wasserstofftechnologie auf der Schiene. Weltweit erster Wasserstoffzug: Alstom „Coradia iLint“. Testphase läuft bis 26. November 2020 im Fahrgastbetrieb der ÖBB.

Zum ersten Mal in Österreich testet die ÖBB einen wasserstoffbetriebenen Zug namens „Coradia iLint“. Der Zug des Herstellers Alstom wird in einer 10-wöchigen Testphase auf „Herz und Nieren“ geprüft und wird auf der Aspangbahn bzw. Thermenbahn von Wien über Wiener Neustadt nach Fehring und auf der Strecke zwischen Wiener Neustadt und Puchberg am Schneeberg sowie Gutenstein bis 26. November 2020 unterwegs sein.

Anlässlich der Premierenfahrt betont Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG Andreas Matthä: „Wir verstehen uns ganz klar als Pioniere beim Testen der Wasserstofftechnologie auf der Schiene. Als größtes Klimaschutzunternehmen Österreichs gestalten wir mit technologischen Alternativen die Mobilität der Zukunft aktiv mit“.

Sprecher der Geschäftsführung von Alstom in Deutschland und Österreich Dr. Jörg Nikutta äußert: „Die emissionsfreie Antriebstechnologie des Coradia iLint bietet eine klimafreundliche Alternative zu konventionellen Dieselzügen, gerade auf nichtelektrifizierten Strecken. Ich freue mich besonders, dass mit der ÖBB ein starker Partner auf dem europäischen Mobilitätsmarkt von unserer Technologie und seinen Vorteilen überzeugt ist.“

ÖBB soll bis 2030 CO2-neutral werden

Bis zum Jahr 2030 verfolgt die ÖBB das Ziel der CO2-Neutralität, indem die Elektrifizierung der gegenwärtigen Dieselstrecken ausgebaut wird bzw. das derzeitige Angebot an Schienenfahrzeugen, die mit Diesel betrieben werden durch alternative Antriebsarten zu ersetzen.

In der Frage nach den zukunftsfähigsten Antriebstechnologien stechen derzeit zwei ganz besonders heraus: Zum einen Akkuzüge, wie beispielsweise der „Cityjet eco“, zum anderen Wasserstoffzüge, bei denen die Energie aus Brennstoffzellen kommt.

Harte Bewährungsprobe auf anspruchsvollen Strecken

Bisher wurden Wasserstoffzüge wesentlich in Norddeutschland und den Niederlanden getestet. Die ÖBB geht hier aber einen Schritt weiter und testet den Zug vor allem auf geographisch anspruchsvollen Strecken im Süden von Niederösterreich, um für eine hochwertige Leistungsfähigkeit zu sorgen. Getestet wird der Zug dabei im regulären Fahrgastbetrieb. Der Fahrplan des Wasserstoffzugs ist auf www.oebb.at/wasserstoffzug zu finden.

Starke Partner als Projektbegleiter

Unterstützt werden die ÖBB bei diesem Projekt vom Klima- und Energiefonds und der VERBUND AG, welche den während des Probebetriebs verwendeten Wasserstoff grün zertifiziert. Durch die Kooperation mit wissenschaftlichen Partnern – Shift2Rail Joint Undertaking, AIT Austrian Institute of Technology und HyCentA – wird zusätzlich sichergestellt, dass die Betrachtung der Wasserstofftechnologie aus verschiedenen wissenschaftlichen Blickwinkeln erfolgt.

Fotocredit: © ÖBB/Knopp