10 Jahre vie-mobility: Sustainable Traffic & Infrastructure Solutions

Bei der Anniversary-Veranstaltung der vie-mobillity, der Plattform für Elektromobilität und Standortentwicklung, im Hotel Andaz Belvedere/Hyatt ging es um einen Rückblick auf die letzten 10 Jahre und eine Interpretation der Zukunft von E-Mobility und Standortfragen. In Kooperation mit GSV, der Plattform für Mobilität, wird nunmehr seit fünf Jahren das vie-mobility-Symposium veranstaltet. Mario Rohracher, GF GSV: „Ich freue mich, dass wir gemeinsam in der Lage sind, erfolgreich für die nachhaltige Mobilität zu arbeiten; das vie-mobility-Symposium unterstreicht diese Initiative einmal mehr.“ In vier Panels wurde diesmal über Sustainable Traffic & Infrastructure Solutions mit hochkarätigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert. Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke betonte zunächst, wie wichtig es ist, diese Themen immer wieder in den Vordergrund zu rücken und bedankte sich bei Ralph Vallon, dem Initiator der vie-mobility, für die jahrelange Initiative und wünschte der vie-mobility weiter viel Erfolg. Nach den drei Keynote-Speakern Günter Steinbauer, GF Wiener Linien, Ronald Lausch, GF Smatrics und Jörn Meier-Berberich, dmo Hamburg, die alle in einer Tour d’Horizon die letzten 10 Jahre in den Mittelpunkt rückten, war das Panel 1 zum Kernthema des Symposiums an der Reihe.

Lebensqualität durch beste Mobilitäts-Infrastruktur

Peter Hanke wies darauf hin, dass „viel für die hohe Lebensqualität in Wien getan wird, und dazu gehören u.a. die Investitionen der Wiener Stadtwerke von 4,25 Mrd. etwa für den Bau der U2xU5 Euro oder die 1000 E- Ladestationen der Wien Energie. Für Walter Ruck, Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, ist die Konnektivität der Schlüsselfaktor für den Wirtschaftsstandort Wien: „Unsere Stadt muss auf allen Wegen gut erreichbar sein und auch innerstädtische in Bewegung bleiben, sonst droht wirtschaftlicher Stillstand.“ Silvia Angelo, Vorstandsmitglied ÖBB Infrastruktur, sah „die Bedeutung der Investition in eine moderne, effiziente, zukunftsfitte Bahn als entscheidend an, um den Kundenzuwachs im Personenverkehr zu bewältigen und im Güterverkehr den Umstieg auf die Bahn attraktiv zu machen. Nur wenn das gelingt, kann die klimafreundliche Bahn im Kampf gegen die Klimakrise eine entscheidende Rolle spielen“. Für Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender Verbund, liegt „die Zukunft der Mobilität in der Vernetzung von nichtmotorisierter Mobilität, öffentlichem Verkehr, elektrischem Antrieb und dem verstärkten Einsatz von erneuerbarer Energie. Der Verbund engagiert sich seit Jahren für E-Mobilität mit Grünstrom als Motor der Energiezukunft“. Andreas Bierwirth, CEO Magenta Telekom, wies „auf einen großen Wendepunkt der Mobilität hin, der durch die zunehmende Digitalisierung eine Veränderung der Mobilität mit sich bringt. Dazu bedarf es leistungsstarker 5G-Netze, damit morgen eine neue Mobilität der Smart Cities möglich wird“. Von der Expertin Theresia Vogel, GF des Klima- und Energiefonds, war die Forderung, dass durch die Klimakrise ein rasches Handeln notwendig ist, nicht zu überhören: „Nur wenn die Pläne des Bahnausbaus und moderner Mobilitäts- und  Verkehrslösungen rasch und effizient umgesetzt werden, kann die Klimakrise gemeistert werden“, appellierte Vogel an die Politik.

Die Stadt der Zukunft neu und klimaschonend gestalten

Im Panel 2 wurde die lebenswerte Infrastruktur mit Energie, Wohnen, Bauen und Parken thematisiert. Für Johann Breiteneder, Vorstand Best in Parking, ist „ausreichend organisierter Parkraum ein zentraler Erfolgsfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung einer Stadt. Die Garage am Neuen Markt, die im 2. Halbjahr 2022 eröffnet wird, ist ein gutes Beispiel für die Verbesserung der Lebensqualität mit der Schaffung von neuem Parkraum in der City bei gleichzeitiger neuer Gestaltung des urbanen Raumes an der Oberfläche für alternative Nutzungen“. Michael Gehbauer, GF WBV-GPA, sah in der geforderten CO2-Neutralität bis 2040 große Herausforderung für den Wohnungssektor: „Es müssen über die Fernwärme hinaus Alternativen für Ölheizungen, Gaszentralheizungen und Gasthermen entwickelt werden.“ Das waren die Stichworte für Stefan Gubi, GF Windhager, der zukunftsweisende Heiztechnologien, wie umweltfreundliche  Gasbrennwertgeräte, komfortable Pellets- und Hybrid-Heizanlagen sowie energieeffiziente Wärmepumpen ins Treffen führte. Gubi: „Made in Austria mit Windhager umweltfreundliche Heizungstechnologie schafft für unsere Kunden innovative Technik und besten Bedienkomfort.“ Gerhard Schuster, CEO Wien 3420, rückte das internationale Vorzeigeprojekt der Seestadt mit seiner Klimaschutz- und nachhaltigen Smart-City-Lösung in den Mittelpunkt: „Anspruchsvolle, nachhaltige Architektur trifft auf effiziente Energie- und Mobilitätskonzepte. Wir fördern erfolgreich den Umstieg von der fossilen auf klimaschonende Mobilität.“ Eine wesentliche Ergänzung dazu bietet die Aspern Smart City Research. Deren Geschäftsführer Robert Grüneis: „Moderne Energieinfrastruktur verbessert das Leben der Menschen durch forcierte Digitalisierung und Interaktion. Ziel ist es, ökologische und ökonomische Lösungen für die städtische Energiezukunft zu erarbeiten.“ Eine Reihe von Vorzeigeprojekten gibt der ASCR durch die internationale Anerkennung recht.

Die Öffis: eine Erfolgsgeschichte

Der öffentliche Nah- und Fernverkehr war im Panel 3 ein weiterer Schwerpunkt des vie-mobility-Symposiums. Wurden bei den Keynotes zu Beginn in erster Linie die letzten 10 Jahre aufgearbeitet, wo deutlich wurde, welche Erfolgsgeschichte die öffentliche E-Mobilität darstellte, widmete man sich nun der weiteren Zukunft. Günter Steinbauer, GF Wiener Linien: „Regelmäßige Fahrgastbefragungen bescheinigen den Wiener Linien Zufriedenheitswerte von bis zu 99% Prozent. Die Fahrgastzahlen – von den aktuellen Covid-Effekten abgesehen – steigen konstant auf hohem Niveau. Deshalb ist es unser Ansporn, mit dem weiteren Ausbau der U-Bahn, mit neuen umweltfreundlichen Angeboten wie den E-Bussen und Wasserstoffbussen sukzessive eine Umstellung auf neue innovative Antriebe umzusetzen. Damit sind die Wiener Linien auch international für viele ein Vorbild.“ Andreas Maatz, GF der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach, konnte Erfahrungen aus einer deutschen Region mit 350.000 Einwohnern mit in die Diskussion einbringen: „Wenn E-Mobility im ÖPNV nachhaltig werden soll, dann muss sie von den großen Städten in die umgebenden Regionen getragen werden. Die Umstellung auf E-Linienbusse und der Einsatz von on-demand Kleinbussen ist der richtige Weg, den wir in Offenbach gehen. Dazu brauchen die Entscheider in der Politik und Verwaltung Mut, allerdings führt kein Weg daran vorbei.“ Dominic Weiss, Leiter der Smart City Agentur Wien, zeigte sich überzeugt, dass „das Erreichen der Klimaneutralität im Verkehrssektor eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre sein wird. Auch wenn schon viel passiert ist, ist immer wieder darauf hinzuweisen: Weitere Anstrengungen sind zu tätigen, damit Wien in Zukunft eine Smart City bleibt.“ Michaela Huber, Vorständin ÖBB Personenverkehr, wies auf die Erfolge der S-Bahn hin und bezeichnete die ÖBB mit den vielen Tag- und Nachtzugsverbindungen als eine der wichtigsten Lebensadern in Wien. Für Christian Chimani, Leiter des Centers for Low-Emission Transport der AIT, ist es Auftrag, innovativ mit dem Austrian Institute of Technology zu forschen, damit die Klimaneutralität bis 2040 gewährleistet wird. Chimani: „Es geht insbesondere um neue Technologien für ein umweltverträgliches Mobilitäts- und Transportangebot von Smart Citys.“ Davor Sertic, Spartenobmann für Verkehr & Logistik der Wiener Wirtschaftskammer, wies auf die Bedeutung der Verkehrslösungen in Wien hin: „Hier ist schon viel geschehen und wir treten verstärkt für einen effizienten öffentlichen Verkehr ein, insbesondere neue Logistiklösungen gemeinsam mit dem öffentlichen Verkehr müssen zusätzlich Vorrang haben. Auf den Individualverkehr darf allerdings auch nicht vergessen werden, ein Treiber der Wiener Wirtschaft.“ Damit wurde auch schon auf das vierte Panel übergeleitet.

E-Mobility live: leistungsfähige E-Fahrzeuge und Ladestationen

Maximilian Lemberger, GL Mazda Rainer, war mit einem neuen E-Fahrzeug, dem Mazda MX 30, präsent, der vor allem mit seinem Design und seiner Stadttauglichkeit besticht. Mit dem Slogan „Die erste Wahl beim zweiten Auto“ unterstrich Lemberger die Bedeutung von E-Autos im Nah-Individualverkehr. Darüber hinaus sah der Mazda-Rainer-Geschäftsleiter auch weiterhin „schadstoffarme Verbrennungsmotoren als ein wichtiges Angebot in den nächsten Jahren“. Besonders individuell ist man mit dem motorisierten 2-Rad unterwegs, führte die Interessenvertreterin der Arge 2-Rad, Karin Munk, aus. Zweifellos kann der E-Roller zukünftig auch mit herausnehmbarer Batterie mit dem Aufladen im Büro oder zuhause eine besondere Flexibilität darstellen. Eine ausgestellte E-Vespa der Firma Faber Roller & Bike unterstrich als Beispiel die schicke elektrische Alternative. Ronald Lausch, GF Smatrics, verwies auf die zunehmende Anzahl an Ladepunkten, Smatrics ist hier in Österreich und in Wien seit 2012 federführend aktiv. Lausch dazu: „Das Angebot von Smatrics umfasst alle Bausteine entlang der e-mobilen Wertschöpfungskette, von der Infrastruktur über Services bis zur IT.“ Key Accounter Gerhard Wimmer von Keba ergänzte und erläuterte die technischen Möglichkeiten von Ladestationen, die immer besser und schneller performen, um den Ansprüchen von modernen E-Fahrzeugen gerecht zu werden. Jörn Meier-Berberich, schon 2011 bei der ersten vie-mobility im Wiener Rathaus on board, damals als Vorstand der Stuttgarter Straßenbahn, war als E-Mobility Berater überzeugt, dass nur ein Miteinander zukünftig Sinn macht. Komplexe integrierte Verkehrslösung brauchen in der Mobilitätskette gemeinsam Lösungen. Modalsplit live vom leistungsfähigen ÖPNV über E-Car-Sharing-Angebote und E-Kleinbusse bis zu E-Fahrzeugen und E-Bikes schaffen ein Gesamtangebot für alle Verkehrsteilnehmer. Und das war dann auch schon das Schlusswort des vie-mobility-Symposiums 2021, das von Sonja Kato, Peter Pelinka, Mario Rohracher und Ralph Vallon moderiert wurde.

Im Anschluss präsentierte der CC-Winzer des Abends, Florian Rieder aus dem Weinviertel, Topweine zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis beim vie-mobilty-Networking und Club-Cuvée-Sommerausklang an der Bar im Hotel Andaz.

Bei der vie-mobility und dem Club Cuvée u.a. gesehen: Stephanie Ernst, Rainer Gruppe, Unternehmer Rudi Semrad, Sophie Grill, VOR, Johannes Hörhahn, IV, Gottfried Baumgartner-Leitner, Vertriebsleiter Windhager, Markus Kaiser, ÖAMTC, Herbert Rieser, cafe +co, Dietmar Weingant, Schrack, Lukas Tröls, Energiebezirk Freistadt, Brigitte Schiesser, Siemens, Eventer Thomas Waldner, die Ärzte Ernst Weinmann und Anna Convalexius, Rechtsanwältin Mirjam Sorgo, die Kommunikatoren Christoph Hirschmann und Alexander Foggensteiner, Bettina Angerer, MA 33 Stadt Wien, Imobilienmaklerin Martina Denich, Josef Almer, Goldbach Media und Raphaela Vallon-Sattler, GF Vallon Relations

Fotos Katharina Schiffl

Fotorechte Vallon Relations


 

10 Jahre vie-mobility, das große Symposium Panel 1

10 Jahre vie-mobility, das große Symposium Panel 2+3

10 Jahre vie-mobility, das große Symposium Panel 4